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Mitarbeiter Interview mit Bryan

Für Ihn ist kein Weg zu weit…

… Bryan Navaneetharaj im Interview

Bryan ist seit November 2021 teil unseres Teams und wie sein Name schon verrät, ist er nicht gebürtig aus Deutschland. Er ist für seine Ausbildung von Malaysia zu uns nach Deutschland gekommen und hat bereits die Zertifizierung zum ERP-Spezialisten bei unserem Hersteller SoftENGINE erfolgreich abgeschlossen. Herzlichen Glückwunsch dazu!

Nun sind wir gespannt, was er alles über sich und über seinen Weg zu erzählen hat.

Lieber Bryan, vielen Dank, dass Du dir Zeit für das Interview genommen hast. Erzähl doch ein bisschen über Dich.

„Hallo, ich bin Bryan, komme aus Malaysia in Südostasien und werde dieses Jahr 22 Jahre alt. Auch meine ganze Familie ist aus Malaysia und lebt nach wie vor dort in einer kleinen Stadt in der Nähe von Kuala Lumpur. Seit Januar 2021 habe ich angefangen Deutsch zu lernen für die Ausbildung hier und seit November 2021 wohnte ich auch im Landkreis Altötting, nicht weit entfernt von meiner Arbeit bei der World-of-edv GmbH.“

Okay wow, da hast sich innerhalb kürzester Zeit einiges verändert. Wie war denn Dein bisheriger Werdegang?

„Nach dem Schulabschluss in Malaysia, der ähnlich wie in Deutschland die Realschule ist, habe ich von 2018 – 2019 das Abitur nachgeholt mit Schwerpunkt in Mathematik, Wirtschaft und Physik. Ab 2020 habe ich dann mit dem Studium in Informatik an der Uni in Malaysia angefangen.

Relativ zeitgleich erreichte uns jedoch die Corona Pandemie und deshalb war alles anders. Der Unterricht fand online statt und die räumliche Distanz und das Lernen rein vor dem PC war für mich nicht optimal. Deshalb habe ich auch festgestellt, das ist mir alles zu theoretisch und ich möchte andere Möglichkeiten suchen.“

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Wie kam es dazu, dass Du Dich für eine Ausbildung in Deutschland entschieden hast?

„Ich habe nach anderen Optionen zum Studium gesucht und im Dezember 2020 schließlich die Möglichkeit zur Ausbildung in Deutschland entdeckt. Damals hat mir ein Bekannter einen Link zu einer Veranstaltung gesendet und dadurch wurde ich auf die Möglichkeit nach Deutschland zu gehen aufmerksam.

Gemeinsam mit dem Talent Management Partner edu8 habe ich schließlich alle Infos besprochen und viele Fragen geklärt wie etwa: Was ist eine duale Ausbildung und welche Schwerpunkte hat diese. So habe ich mich auch für die Ausbildung zum Fachinformatiker entschieden und um Deutsch zu lernen im Januar 2021 einen Deutschkurs begonnen.“

Bist Du nun das erste Mal in Deutschland?

„Nein, tatsächlich ist das mein 2. Mal. Das erste Mal war ich gemeinsam mit meiner Familie auf Europareise und besuchte dabei auch München. Das muss 2019 gewesen sein, Deutsch konnte ich damals jedenfalls noch nicht.“

Und wie hast Du Dich darauf vorbereitet nach Deutschland zu ziehen?

„Das wichtigste war wohl der Deutschkurs. Im Januar 2021 habe ich diesen durch edu8 gestartet und dann eben im September erfolgreich abgeschlossen. Dabei habe ich die Prüfung vom Goethe Institut für das Niveau B2 absolviert. Der Kurs war teilweise online aber auch immer wieder vor Ort, was echt gut war.

Darüber hinaus habe ich deutsches Radio gehört und Videos auf YouTube angesehen, das hat viel geholfen zum Lernen. Mir war wichtig auch die Kultur kennen zu lernen und etwas über die Geschichte zu erfahren, so habe ich mich auch darüber ein wenig informiert.

Nachdem die sprachlichen Barrieren gemeistert waren, hatte ich mein Vorstellungsgespräch in Form eines Assessmentcenters bei der World-of-edv GmbH per Teams. Anschließend folgten die Zusage, das Beantragen des Visums sowie die Flugbuchung. Und gemeinsam mit meinem Kollegen Max konnte ich auch schnell eine Wohnung finden.“

World-of-edv Mitarbeiter Bryan strahlt über das ganze Gesicht, als er bei der Weihnachtsfeier sein Wichtelgeschenk in den Händen hält.
An der Weihnachtsfeier durfte sich Bryan über einen Einbürgerungstest für Bayern als Wichtelgeschenk freuen.

Respekt, was Du alles in so kurzer Zeit gemeistert hast. Vermisst Du denn Deine Familie sehr?

„Ja die vermisse ich sehr natürlich. Es ist einfach ungewohnt so lange und weit von zu Hause weg zu sein. Wir haben jedoch sehr viel Kontakt und nutzen auch die Möglichkeit für Videoanrufe, das ist wirklich praktisch. Aber mit der Zeit Verschiebung ist es natürlich etwas knifflig, da Malaysia 6 Stunden voraus ist. Nach der Arbeit bei uns ist es meist 17 Uhr, dann ist dort schon Mitternacht. Deshalb finden die Anrufe überwiegend am Wochenende statt.“

Und was fehlt Dir von Deiner Heimat am meisten?

„Das Leben ist einfach anders in Malaysia, dort ist alles viel lockerer. Auch das Autofahren geht mir ab, denn mein Führerschein gilt hierzulande nicht ohne Prüfung und natürlich das Ausgehen mit Freunden. Tatsächlich fehlt mir aber auch die Sprache, denn ich spreche mit meinen Freunden gerne Malaysisch und das ist etwas ganz Besonderes.

Okay davon musst Du mir mehr erzählen, warum ist Malaysisch etwas Besonderes?

„Nicht jeder spricht diese Sprache. In Malaysia ist Englisch weit verbreitet. Meine Freunde und meine Eltern sprechen allerdings nicht nur Englisch sondern auch Malaysisch und das ist sehr schön. Meine Brüder jedoch können die Sprache nicht, weshalb wir beim Telefonieren meist Englisch sprechen.

In den öffentlichen Schulen lernt man Malaysisch, in den privaten jedoch meist nicht. Genau das ist auch der Grund warum meine Brüder diese Sprache nicht können, denn Sie waren auf einer privaten Schule. Umso mehr bin ich stolz, die Sprache sprechen zu können.“

Wie geht es Dir, nur Deutsch zu sprechen? Die Sprache ist noch neu für Dich, dennoch sprichst Du schon richtig gut.

„Dabei geht es mir tatsächlich gut, ich habe fast keine Verständigungsprobleme. Manchmal ist das mit dem Dialekt aber noch etwas schwierig hier in Bayern und es kam schon einmal vor, dass ich etwas falsch verstanden habe. Bei so viel Deutsch ist es manchmal direkt ungewohnt, wenn ich auf Englisch mit meiner Familie spreche. Letztens habe ich auch direkt ein Wort vergessen.“

Du hast Dich für die Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung entschieden. Warum?

„Ich habe großes Interesse an Computern und an technischen Dingen wie das Internet oder wie Sachen in einer Anwendung funktionieren. Mein Vater hat mir sehr viel über Computer beigebracht als ich jünger war und mir viel gezeigt. Alle Grundeinstellungen habe ich von meinem Vater gelernt und dadurch Interesse entwickelt.

Anschließend habe ich die Programmiersprache entdeckt und auch die Möglichkeit zu Cloud Computing. So war für mich klar, es soll auch beruflich in diese Richtung gehen.“

World-of-edv Mitarbeiter Bryan bei seiner Arbeit im Büro
Unser Kollege Bryan bei seiner Arbeit im Büro.

Dann ist der Beruf genau das Richtige für Dich. Erzähl noch ein bisschen mehr über Deinen Tag in der Arbeit und die Ausbildungsinhalte?

„Meinen Arbeitstag finde ich sehr interessant. Nachdem ich mir einen Überblick über die To-Do und Prioritätsliste erschafft habe, spreche ich mit meinen Kollegen vor allem mit Max und Eugen über die Aufgaben und Projekte des Tages.

Dabei begleitet mich bei der Arbeit der tägliche Kontakt mit unseren Kunden, sowohl per Mail als auch über Trello. Trello ist unser Scrum Board und ein wichtiges Modul für uns im agilen Projektmanagement und in der Abstimmung mit unseren Kunden. Ich konnte während der letzten Monate bereits erste Aufwandsschätzungen abgeben sowie kleinere Kundenanforderungen im System umsetzen. Dabei unterstützen mich stets meine Kollegen bei Rückfragen. Auch kleinere Supportfälle habe ich bereits bearbeitet. Dabei handelte es sich vor allem um Verbesserung von bestehenden Prozessen im System.

Klar habe ich noch viel zu lernen und zu verstehen, meine Ausbildung hat erst angefangen. Neues zu Lernen wird jedoch sehr erleichtert, denn meine Kollegen sind sehr hilfreich. So habe ich erst kürzlich gelernt, wie ich richtig und sauber testen und programmieren kann.“

Und wie gefällt es Dir in der Berufsschule? Wie oft musst Du da eigentlich hin?

„Also meine Schule ist in Traunstein und findet immer in Blöcken statt. Dabei wechseln sich im Schnitt etwa zwei Wochen Schule mit vier Wochen Arbeit ab. Aber das variiert etwas, manchmal ist es mehr Schulzeit, manchmal mehr Arbeit. Und die Schule geht von 08 – 13 Uhr, an einem Tag dann bis 15 Uhr. Anschließend fahre ich mit dem Zug zurück.

Ich finde den Stoff sehr interessant und komme auch gut mit. Auch meine Lehrer sind sehr engagiert und die Klasse ist sehr nett.“

Da will ich nun etwas mehr wissen. Welche Fächer erwarten Dich denn in der Berufsschule?

„Also es gibt drei Fächer die direkt in den Bereich IT gehen. Das sind Anwendungsentwicklung, IT-Systeme und vernetzte Systeme. Dabei sehen wir uns beispielsweise Netzwerk Verkabelungen an und machen dazu kleinen Übungen und Arbeitsaufgaben, teilweise auch in Gruppen. Ebenso gibt es immer wieder kurze Vorträge von fünf Minuten über das erarbeitete Thema. Darüber hinaus lernen wir auch vieles, was mit der Hardware also den Physikalischen Teil eines Computers zu tun hat und sehen uns verwandte Themen wie Energiesparmöglichkeiten am Rechner an.

Daneben habe ich noch vier weitere, allgemeine Fächer zum Thema Sozialkunde, Betriebswirtschaft und Projektmanagement (BWP), Deutsch und Englisch.“

Wie hat für Dich die Einarbeitung funktioniert?

„Dank dem Buddy Programm hat diese gut funktioniert. Max ist als mein Buddy und unser Ausbildungsbeauftragter immer für mich da. Wir haben gemeinsam so alle Themen geplant und sind diese Schritt für Schritt durchgegangen. Auch haben mir Max und Alex das Telefonieren mit dem Kunden an Beispielen gut gezeigt und zu Beginn wurde ich in die Arbeit mit Kundensystemen und unserem Ticketsystem eingewiesen.

Ich finde es gut, immer einen Ansprechpartner zu haben. Das macht auch unser Buddy Programm aus. So hat mir Max auch mit der Bürokratie in Deutschland geholfen, mich beim Umzug und bei Anträgen begleitet und auch Thomas und Katerina waren immer da, dafür bin ich sehr dankbar.“

Zu Beginn hast Du den Kurs zum IHK-zertifizierten ERP Spezialisten bei unserem Hersteller SoftENGINE GmbH mit Erfolg abgeschlossen. Wie funktioniert die Kombi aus Kurs und Berufsschule?

„Das war natürlich echt viel auf einmal, weil im Kurs haben wir viel gelernt und in der Berufsschule natürlich auch. Der Kurs war online, ging ein halbes Jahr von Oktober 2021 bis März 2022 und dauerte täglich von 8 – 13 Uhr. Anschließend habe ich nach einer kurzen Pause gearbeitet und konnte somit auch gleich mein Wissen in die Praxis umsetzen und mit der Einarbeitung weitermachen. Wenn wir Berufsschule hatten, dann wurde ich vom Kurs freigestellt und habe den Inhalt nachgeholt.

Ab Herbst ist nun wieder geplant, dass der Kurs regulär direkt vor Ort in Wilgartswiesen im Schulungszentrum der SoftENGINE stattfinden wird. Ich hatte aufgrund der Corona Pandemie noch den Online-Kurs, genauer gesagt sogar den zweiten Online-Kurs den es überhaupt gab.“

World-of-edv Mitarbeiter Bryan strahlt und hält sein IHK Zertifikat des bestandenen ERP-Spezialisten in die Höhe
Bryan freut sich über sein Zertifikat zum ERP-Spezialisten

Was zeichnet Dich als Person aus und gibt es bestimmte Hobbys?

„Ich lese sehr gerne. Dabei lese ich auch wissenschaftliche Bücher und Geschichtsbücher. Aber auch Krimis sind dabei. Zudem zocke ich gerne und bin ein Netflix-Filme Fan. Und wenn das Wetter passt, gehe ich gerne draußen spazieren.

Sprachen zu lernen macht mir auch Spaß und fällt mir leicht. Deshalb möchte ich noch spanisch und vllt. sogar japanisch lernen.“

Ganz lieben Dank Bryan für Deine Zeit. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg für Deine Ausbildung!

Mit Bryan ist unser Team noch um ein Stück internationaler geworden und er hat sich schon richtig gut bei uns eingelebt. Dass Bryan erst seit kurzem Deutsch spricht, merkt man wirklich nicht. Ich bin gespannt, wo die Reise unseres jungen, wissbegierigen Kollegen noch hingeht und wir freuen uns, dass wir ein Teil davon sein dürfen.

Auch Du suchst nach einem Ausbildungsplatz oder möchtest mehr über uns und unser Team erfahren?

Wir stellen auch dieses Jahr wieder einen Ausbildungsplatz zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung zur Verfügung. Und mithilfe eines Praktikums kann jederzeit vorab in den Beruf geschnuppert werden.

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